Günter Wallraff, der bekannteste deutsche Enthüllungsjournalist, besucht am 19. April 2011 das Altenburger Land. In seiner Rolle als Farbiger reiste er ein Jahr lang durch ganz Deutschland und versuchte unter anderem eine Wohnung zu finden, in einen Hundeverein einzutreten, einen Dauercampingplatz zu mieten und vieles mehr. Mit versteckter Kamera hielt er die Reaktionen der Beteiligten fest und konnte somit nachweisen, dass Alltagsrassismus in Deutschland keine Seltenheit sondern durchaus weitgehend verbreitet ist. In seinem Dokumentarfilm „Schwarz auf Weiß – eine Reise durch Deutschland“ fasst er die Ereignisse zusammen, in der er sich als Farbiger mit vielen unangenehmen und zum Teil auch gefährlichen Situationen auseinandersetzen musste.
In einer Vormittagsveranstaltung sind Kinder und Jugendliche aus Schulen des Sozialraumes Oberes Sprottental zu der Veranstaltung eingeladen. Günter Wallraff erzählt von seinen Erfahrungen und zeigt Ausschnitte des Films. Anschließend besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Die Veranstaltung am Abend in der Music Hall in Altenburg ist öffentlich und läuft inhaltlich ähnlich ab, wie am Vormittag.
Ziel der beiden Veranstaltungen ist es, eigene bewusste und unbewusste Vorurteile gegenüber „Fremden“ sichtbar zu machen und zu reflektieren. Der Handlungsbedarf im Bereich der interkulturellen Bildung soll in das Bewusstsein gerufen werden. Weiterhin sollen Bürgerinnen und Bürger aktiviert werden, die sonst nicht an Bildungsveranstaltungen teilnehmen. Sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene sollen für das Thema sensibilisiert werden, ihr Wissen ergänzen und Vorurteile abbauen.
Ein nachhaltiges Ziel dieses Projektes ist, dass künftig weitere Projekte zur interkulturellen Bildung in verschiedenen Einrichtungen entwickelt werden.
Enthüllungsjournalist Günter Wallraff fordert mehr Mut gegen Rechts
Quelle: Martin Gerlach / 20.04.12 / OTZLink: schmoelln.otz.de