Anfang des Jahres 2016 wurde der erste Integrationswegweiser in Altenburg veröffentlicht und später auf weitere Städte und Gemeinden im Landkreis angepasst und dementsprechend weiterentwickelt. Der Integrationswegweiser hat sich in den letzten Jahren als nützliches Instrument erwiesen, um sowohl den Hilfesuchenden als auch den Behörden die Integrationsbemühungen und die Kommunikation zu erleichtern. Durch die Kooperation mit der Migrationsberatung der Caritas konnten neue Erkenntnisse aus der Fachpraxis gewonnen werden, welche Fragen sich abseits der finanziellen Unterstützung und weiteren grundlegenden Behördenangelegenheiten ergeben haben.Besonders im Hinblick auf Behördenangelegenheiten, sollten die Menschen auf Unterstützung von der Verbraucherzentrale hingewiesen werden, da Vertragsinhalte oft unklar sind und dadurch Missverständnisse sowie ungewollte Abschlüsse entstehen. Weiterhin ist auf die Unterstützung bei Themen wie Versicherungen und dem Tätigen von Online-Einkäufen, Nutzung von Online-Diensten und sozialen Netzwerken unbedingt hinzuweisen. Weiterhin hat sich die Erkenntnis ergeben, dass viele Menschen sich intensiver mit Angeboten der Freizeitgestaltung auseinandersetzen möchten. Besonders das Mitwirken in Vereinen und die Nutzung von kulturellen Angeboten schafft Begegnung mit Deutschen, was einer der Hauptschwerpunkte für gelingende Integration ist. Aus diesem Grund soll dieser Bereich im neuen Wegweiser eine intensivere Gewichtung erhalten. Ein ebenso wichtiger Bestandteil des Wegweisers sollen Informationen zu Pflegeleistungen, Schwerbehindertenrecht und der Ärztlichen Versorgung sein. Diese Themen werden in der Einzelfallarbeit ebenso von den ratsuchenden Menschen angefragt und sollen somit in den Wegweiser aufgenommen werden. Auch Themen, welche in der vorherigen Broschüre enthalten waren, sollen in den neuen Wegweiser übernommen werden, sodass sowohl neu ankommende Menschen diese Hilfestellung erhalten, als auch die, die schon länger in Deutschland leben, dennoch aber auf Informationen zur besseren Integration angewiesen sind.
Der Wegweiser beinhaltet in der Übersicht folgende Themen: - Sprachen lernen (Übersicht über Sprachkurse) - Berufliche Perspektiven (Ausbildung, Umschulung, Anerkennung von Schulabschlüssen, Sprachkurse, Jobsuche, Bewerbung, Arbeitsschutz) - Finanzen (Steuern, Steuererklärung, Schulden, Finanzielle Unterstützung) - Wohnen (Wohnungssuche, Rundfunkbeitrag, Strom, Versicherung, Tipps beim Einkaufen und Online Einkaufen usw.) - Verbraucherzentrale (Verträge, Reisen, Lebensmittel, Umwelt, usw.) - Gesundheit (Krankenversicherung, Ärztliche Versorgung, Pflege, Schwerbehinderung - Freizeit (Vereine, Jugendhäuser, Kreativkurse, Ausflugsziele, Kunst und Kultur, usw.) Gemeinsam mit der Migrationsberatung der Caritas werden diese Informationen gesammelt und gebündelt. Es soll eine mehrseitige Broschüre entstehen, welche mit weiteren nützlichen Unterlagen in einer Sammelmappe den Ratsuchenden zur Verfügung steht. Satz und Layout wird in Eigenleistung erfolgen, sodass Neuerungen und Änderungen im Anschluss des Projektes weiterhin regelmäßig vorgenommen werden können, ohne finanziellen Aufwand. Der Druck erfolgt ebenso über den Antragsteller. Weiterhin werden die neuen Broschüren auch online zum Download angeboten.
Die Broschüren sollen in folgende Sprachen übersetzt werden: Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch, Tigrinya, Urdu, Dari, Persisch, Kurdisch (Die Auswahl der Sprachen bezieht sich auf die praktische Erfahrung in der Migrationsarbeit der Caritas)
Die genannten weiteren Informationsmaterialien sollen sein:- Liste mit Wohnungsunternehmen- Liste mit Haus- und Fachärzten- Seniorenwegweiser- Familien- und Freizeitkarte- Broschüre über den Rundfunkbeitrag.